Intention
Dieses Pattern beschreibt mehrere Möglichkeiten, sich selbst sowie die eigene (private oder unternehmerische) Website in einem gewissen Rahmen rechtlich abzusichern.
Problemstellung
Es ist immer gut, wenn man für alle Eventualitäten gewappnet ist. Gerade dann, wenn es um große Geldsummen geht. Daher sollte überlegt werden, ob man sich gegen Cyberkriminalität versichern sollte. Vor allem, wenn man einen Webshop betreibt oder mit personenbezogenen Daten arbeitet.
Szenario
Wenn die eigene Seite durch einen Hackerangriff oder durch einen technischen Defekt ausfällt kann es durchaus zu finanziellen Einbußen oder Verlusten kommen. Was kann man tun, um den Schaden so gering wie möglich zu halten? Kann man sich vorher gegen solche und andere Eventualitäten absichern?
Lösung
Achtung: Dieses Pattern ist keine Rechtsberatung! Im Rahmen der Recherche zu den Patterns, befassten wir uns zwar mit dem Themengebiet, doch wir sind weder Juristen noch Rechtsexperten. Daher können wir für die Vollständigkeit, Aktualität als auch Richtigkeit der bereitgestellten Inhalte keine Haftung übernehmen.
Prävention
Man sollte versuchen gewisse Bereiche abzusichern. Die Absicherung der eigenen Infrastruktur, Systeme sowie der Website sollten bedacht werden. Man sollte aber auch noch eine gewisse Vorsicht beim Surfen im Internet haben. Je schwerer man es Hackern macht an Daten zu kommen, desto kleiner ist die Chance, dass man gehackt wird.
Absicherung
Zur Absicherung sowie Prävention empfiehlt sich ein Blick in die Pattern „Wann und wie oft sollte man Updates installieren?“, „Was trägt alles zur Sicherheit einer Website bei?“, „Was ist ein sicherer Hoster und wie wähle ich diesen aus?“ sowie „Wie überprüfe ich die Sicherheit meiner Website?“ zu werfen.
Folgende Punkte sollten zusätzlich beachtet werden:
- Nutzungsbedingungen (oder AGB) sollen sicherstellen, dass man nicht persönlich für User-Content bzw. hochgeladenen Dateien der Nutzer haftet.
- Mehr dazu findet man im Pattern „Welche Informationen muss ich den Besuchern auf meiner Website bereitstellen?“
- Kennzeichnung fremder Inhalte
- Links auf fremde Inhalte oder Websites
- Kontrolle von Inhalten auf der eigenen Seite
- Dies sollte durchgehend intern passieren
- Dieser Punkt sollte nicht in den AGB garantiert werden, da dies nicht möglich ist
- Inhalte die kontrolliert werden sollten:
- Posts
- Medieninhalte
- Links
- Bilder
Wenn dennoch etwas passieren sollte, gibt es viele Versicherungsunternehmen die Cyber- oder Internetversicherungen anbieten.
Versicherungen
Privatpersonen
Versicherungen für Privatpersonen decken je nach Anbieter unter anderem folgendes ab:
- Online-Shopping-Absicherung bis zu einem gewissen Betrag
- Wenn man zum Beispiel die bestellte Ware nicht erhält.
- Datensuche im Internet, Deepweb und Darknet auf Missbrauch der personenbezogenen Daten der Versicherten sowie gegebenenfalls mitversicherten Personen
- Datenlöschung im Openweb auf Wunsch der versicherten Person
- Unterlassungs-Rechtsschutz
- Bei Identitätsmissbrauch oder Missbrauch von Zahlungsmitteln
- Straf-Rechtsschutz (teilweise mit Urheberrechtsverletzungen)
- Bei Verteidigung in Strafverfahren zu Handlungen und Unterlassungen, bei denen das Internet benutzt wird oder wurde
- Vertrags-Rechtsschutz
- Beispielsweise bei Verträgen, die Online abgeschlossen wurden
Unternehmen
Versicherungen für Unternehmen gewähren meist Schutz für folgende Personen:
- Das Unternehmen selbst
- Geschäftsführer, Vorstände und Aufsichtsräte
- Arbeitnehmer und Angestellte im Rahmen Ihrer Tätigkeit
Folgende Versicherungsleistungen werden unter anderem angeboten:
- Verlust, Diebstahl und Beschädigung von Unternehmensdaten
- Verletzung von Datenschutz und Geheimhaltungspflicht
- Haftpflicht, wenn Schäden bei Dritten entstehen
- Gefährdung der Netzwerksicherheit anderer
- Übernahme der IT-Kosten und der Kosten für Sachschäden an Betriebsanlagen
- Kosten der Datenrettung oder Wiederherstellung
- Kostenersatz ab 12 Stunden Betriebsunterbrechung
- Krisen- und PR-Management intern und extern
- Hilfe bei Cyber-Erpressung
- Medienhaftpflicht für Urheber-, Namens-, Personen- und Markenschutz
- Übernahme der Kosten für juristische Unterstützung
Bevor man eine Versicherung abschließt, sollte man seine vorhandenen Versicherungen, wie zum Beispiel die Rechtsschutzversicherung überprüfen. Es könnten gegebenenfalls bestimmte Online-Aspekte bereits mit abgesichert sein. In den meisten Fällen sind vor allem Privatpersonen bei leistungsstarken klassischen Versicherungen weitreichend gegen Internet-Risiken abgesichert. Unternehmen, die mit vertraulichen Daten arbeiten und von deren ständiger Verfügbarkeit abhängig sind, sollten sich unbedingt über spezielle Versicherungen informieren.
Beispiele
Versicherungsleistung
Das Angebot der Versicherungsleistungen und die Kosten variieren von Versicherungsunternehmen zu Versicherungsunternehmen. Eine simple Internetversicherung für Privatpersonen kostet beispielsweise 5€ pro Monat bei der UNIQA Österreich Versicherungen AG. Der Basisschutz für Firmen mit einem Umsatz von 100.000€ mit einer Versicherungssumme von 100.000€ und 1.000€ Selbstbehalt beläuft sich auf ca. 750€ pro Jahr bei der Vienna Insurance Group. (Stand: August 2018)
Versicherung gegen Internetkriminalität der Vienna Insurance Group
Cyber-Versicherung der Integral Insurance Broker GmbH
ARAG web@aktiv Rechtsschutz
Cyber-Versicherung der Generali Versicherung AG
Referenzen
https://www.aboalarm.de/blog/versicherung/cyber-versicherung/ https://drschwenke.de/kann-man-sich-gegen-abmahnungen-im-social-media-marketing-versichern-interview-mit-ralph-guenter-von-exali-de/ https://www.bdv-blog.de/versicherungen-verstehen/internetversicherungen-lohnen-sich-private-cyber-policen-fuer-verbraucher-.html
Keywords
Versicherung, Hacker, Cyberkriminalität, Rechtsschutz
